Die Deutsche Telekom analysiert die Verbindungsdaten sämtlicher Telefongespräche ihrer Kunden, sowohl im Fest- als auch im Mobilnetz. Das berichtet das MagazinWirtschaftsWoche in seiner Online-Ausgabe. Dem Wirtschaftsmagazin lägen vertrauliche Unterlagen einer Telekom-Arbeitsgruppe mit der Bezeichnung GBS-MIS vor, heißt es in dem Bericht. Deren Arbeit habe im Jahr 2012 Schäden von rund 200 Millionen Euro verhindern können.
Ein automatisch arbeitendes Überwachungssystem wertet demnach den gesamten Telefonverkehr aus. Stößt es dabei auf ungewöhnliche Nutzungsmuster, so schlägt das System Alarm. Mitarbeiter der GBS-MIS-Gruppe überprüfen in diesen Fällen, ob ein betrügerischer Missbrauch eines Flatrate-Vertrags vorliegt. Dies ist beispielsweise möglich, falls immer wieder lange Gespräche nach Guinea oder in den afrikanischen Inselstaat São Tomé geführt werden, für die die Telekom hohe Minutenpreise zahlen muss – im Fall eines Missbrauchs streicht der Kunde einen Teil dieser Gebühren ein. Allein wegen dieser Form des Betrugs sperrte die Telekom in 2012 insgesamt 162.800 Rufnummern.
Eine weitere Zielgruppe der Fahnder sind Hacker, die Telefonanlagen von Firmenkunden der Telekom in den Nachtstunden so manipulieren, dass diese teure Servicenummern im Ausland anrufen. Darüber hinaus gibt es nach Informationen der WirtschaftsWoche aber auch Überlegungen, Kunden mit dem System aufzuspüren, deren Telefonnutzung zwar völlig legal, jedoch für den Anbieter unwirtschaftlich ist. Flatrate-Kunden, die regelmäßig mehr Kosten verursachen, als die Flatrate einbringt, könne man so gezielt herausfiltern und zum Umstieg auf einen anderen Vertrag drängen. (dwi)
Quelle: Heise.de
Kommentar:
Der Rosa Riese ist ein strahlendes Vorbild für BND und NSA.